Einzigartige Bauwerke stiften Identität: für eine Stadt, für eine ganze Region, für eine bestimmte Kunstrichtung. Solch ein Bauwerk ist die St. Marienkirche in Lübeck. Im Wettstreit der Hansestädte im Ostseeraum ist sie zum Urbild der hochgotischen Backstein-Basiliken geworden.
Mit ihrem fast 40 m hohen Mittelschiff und den stolzen 125 m hohen Doppeltürmen überragt sie die alte "Königin der Hanse". Die Kühnheit der Erbauer, das hochgotische französische Kathedralsystem das erste Mal auf Backstein zu übertragen, erzeugt auch in unseren Tagen noch ungläubiges Staunen.
Dass sich in St. Marien auch das Grab des hochberühmten norddeutschen Orgelmeisters Dietrich Buxtehude befindet, der fast 40 Jahre Organist an dieser Kirche war, unterstreicht auf besondere Weise die Bedeutung der Marienkirche für die europäische Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts.
Wie alles in dieser Welt "altert" auch ein Bauwerk. Die letzte große und umfassende Sanierung der Marienkirche in Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg liegt nun bereits mehr als 70 Jahre zurück.
Nun ist es wieder so weit: Eine Generalsanierung des Bauwerks steht an, um die Schäden, die durch die "Alterung" entstanden sind, zu beheben. Der St.-Marien-Bauverein zu Lübeck e.V. sieht es als seine vornehmste Pflicht, die Einzigartigkeit der Backstein-Basilika und ihre identitätsstiftende Wirkung für die Nachwelt zu erhalten.
Helfen Sie mit, dass der Bauverein diese Aufgabe leisten kann!
Im Jahr 1160 beginnt die Geschichte der St. Marienkirche zu Lübeck. Der erste christliche Sakralbau in der Mitte der Altstadt war vermutlich aus Holz. Ihm folgte um 1300 eine romanische Backstein-Basilika.
Schon bald wurde eine gotische Hallenkirche nach westfälischem Vorbild geplant und begonnen, aber nicht zu Ende gebaut. Der Plan wurde geändert. Es geschah etwas ganz Neues und Außergewöhnliches: Die Erbauer legten den Grundstein für eine hochgotische Backstein-Basilika nach französischem Vorbild. Das geschah an dieser Stelle in Lübeck erstmalig. Man kann heute die "Kühnheit" der damaligen Baumeister nur bewundern!
1444 war die "hochgotische Backstein-Kathedrale" vollendet. Nach der Einführung der Reformation 1531 veränderte man die Inneneinrichtung der Kirche nicht radikal, aber behutsam. Im 17. und 18. Jahrhundert erfolgte eine Umgestaltung im Inneren der Kirche im Stil des Barock.
Der nächste Einschnitt in der Geschichte der Kirche war eine Katastrophe: In der Nacht vor dem Palmsonntag, 28. auf 29. März 1942, wurden weite Teile der Kirche, Turmhelme, Dächer, Gewölbe, Orgeln, Glocken und fast die ganze Ausstattung zerstört. Beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurde die "reine Gotik" wieder hergestellt. Außen abgeschlossen war er mit dem Neubau der Turmhelme 1959 und der Errichtung des Dachreiters 1980.
St. Marien zu Lübeck ist "die Mutterkirche der Backsteingotik", Hauptwerk des Kirchenbaus im Ostseeraum und bauliches Vorbild für 70 Kirchen in Nordeuropa.
Umfangreiche Informationen finden Sie im Internet u.a. bei → Wikipedia.